Jetzt ist es offiziell: der Gouverneur von Florida, Ron DeSantis, hat seine Kandidatur für die US-Präsidentschaftswahlen 2024 angekündigt. Damit wird er zum heißesten Konkurrenten für Ex-Präsident Donald Trump im Kampf um die Präsidentschaftskandidatur der Republikaner und somit auch im Kampf ums Weiße Haus. Die beiden Republikaner im Vergleich.

DeSantis will US-Präsident werden: Wahlkampfauftakt mit Pannen

Der US-Republikaner Ron DeSantis will Präsident der Vereinigten Staaten werden, sein Wahlkampfstart hat zunächst allerdings erstmal für reichlich Spott gesorgt. Für die Ankündigung seiner Kandidatur wählte der rechte Hardliner eine im Internet übertragene Unterhaltung mit Twitter-Chef Elon Musk. Bei der Übertragung kam es allerdings immer wieder zu Tonproblemen. Eine Reaktion von Donald Trump ließ nicht lange auf sich warten: "Mein roter Knopf ist größer, besser, stärker, und er funktioniert." schrieb der Ex-Präsident auf seiner Onlineplattform Truth Social.
Mit Trump, der bereits am 15.11.2022 verkündet hatte, dass er wieder Präsident werden will, wird sich DeSantis bei den Vorwahlen um die Kandidatur der Republikaner im Kampf um das Weiße Haus und gegen Demokrat Joe Biden messen müssen. DeSantis gilt als größter parteiinterner Konkurrent Donald Trumps.
Ex-Präsident Donald Trump hat den Kampf gegen DeSantis bereits eröffnet.
Ex-Präsident Donald Trump hat den Kampf gegen DeSantis bereits eröffnet.
© Foto: Evan Vucci/dpa

Wie tickt Trump-Konkurrent DeSantis?

DeSantis gehört wie Trump zum rechten Flügel der Partei und teilt ähnliche Hardliner-Positionen. Dabei macht er allerdings weniger durch Skandale und politisches Chaos von sich reden, sondern gilt als diszipliniert, sortiert, bedacht. Für jene in der Partei und an der Basis, die genug haben von Trumps Eskapaden, aber einen Kandidaten mit ähnlichen Inhalten wie Trump wollen, gilt DeSantis als echte Alternative.
Ron DeSantis will US-Präsident werden. Wie stehen seine Chancen?
Ron DeSantis will US-Präsident werden. Wie stehen seine Chancen?
© Foto: Paul Hennessy/dpa
Seit Anfang 2019 ist DeSantis Gouverneur von Florida. Im November 2022 wurde er mit einem deutlichen Ergebnis im Amt bestätigt. Der Republikaner ist in Florida vor allem mit einer stramm rechten Politik aufgefallen, so wurden unter ihm Gesetze verabschiedet oder auf den Weg gebracht, die Minderheiten diskriminieren, die akademische Freiheit an Universitäten beschneiden und mit Lehrverboten in das öffentliche Bildungswesen eingreifen. Außerdem agitierte er gegen Forderungen für schärfere Waffengesetze und gegen staatliche Vorschriften zum Infektionsschutz während der Corona-Pandemie.
DeSantis ging aggressiv gegen Transpersonen und Aufklärung über sexuelle Orientierungen in Schulen vor und richtete sich damit richtete vor allem gegen die „woke“-Ideologie. Dieser Begriff diente ursprünglich zum Beschreiben einer Haltung gegen Diskriminierung und Ungerechtigkeit, wird in den USA mittlerweile aber von vielen genutzt, um überzogene linke Korrektheit zu brandmarken. Anti-„woke“ zu sein ist DeSantis' Markenzeichen. Den Satz „Florida ist der Ort, an dem Woke stirbt“ hat er unter Jubel seiner Anhänger Dutzende Male wiederholt.

Wie stehen DeSantis Chancen gegen Trump?

Der Kandidat der Republikaner wird in einer parteiinternen Vorwahl bestimmt. Laut Umfragen liegt DeSantis momentan deutlich hinter Trump in der Gunst der republikanischen Wähler. Berichten zufolge plant der Gouverneur aber bald eine Tour durch Bundesstaaten, die für die Vorwahlen von besonderer Bedeutung sind, so der Fernsehsender NBC.
Die Präsidentschaftswahl ist für den 5. November 2024 geplant. Bei den Republikanern wird ein breites Feld von Bewerbern erwartet. Neben Trump und DeSantis hat auch die ehemalige US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen, Nikki Haley, offiziell ihre Ambitionen bekundet. Allerdings liegt sie in Umfragen weit abgeschlagen.
Aufseiten der Demokraten bewirbt sich US-Präsident Biden um eine Wiederwahl. Als amtierender Präsident wird er voraussichtlich im parteiinternen Wahlkampf kaum ernstzunehmende Konkurrenz erhalten.
(mit Material von dpa)